Wo die Politik einmal zuhört

Gehörlosen Veranstaltung

Wer ist der Gehörlose hier?

Das Treffen der Direktkandidaten von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und die Linke mit dem Kulturverein der Gehörlosen in Paderborn und Umgebung, zeigte eine Diskussion auf gleicher Ebene und mit viel Verständnis für die andere Seite.

Die Kandidaten trafen im Kreishaus auf rund 40 Gehörlose, die alle interessiert waren, wie die Politik in der nächsten Wahlperiode ihnen helfen kann. Wichtigstes Thema an diesem Abend war die Inklusion der Gehörlosen in Schule und Arbeitswelt. Dazu stellte Kerstin Haarmann klar: „Für uns Grünen ist es normal, dass die Menschen verschieden sind und das ist auch gut so. Deshalb soll jeder so gefördert werden wie er oder sie es braucht und darum setzen wir uns für die Inklusion ein.“  Doch war sie, genau wie die anderen Politiker in dieser Runde, keine ausgewiesene Expertin für dieses Thema. Es wurde schnell klar, dass eine tiefergehende Debatte nicht möglich war, da auch die Gehörlosen untereinander in einzelnen Punkten verschiedene Meinungen hatten. Es kam zu Diskussionen zwischen den Gruppen der CI-Implantat Trägern und jenen die dies ablehnen. Da die fünf Politiker zu dieser fachlichen Kontroverse keinerlei Fakten hatten, hörten sich interessiert die verschiedenen Argumente an. Am Ende zeigte sich aber, dass das wichtigste Ziel der Veranstaltung erreicht war. Die Probleme der Gehörlosen wurden von der Politik wahrgenommen und sie muss sich jetzt damit befassen.

Auf dem Bild: (v.l.) Carsten Linnemann (CDU), Burkhard Blienert (SPD), Alexander Arzberger (Vorsitzender des Kulturvereins der Gehörlosen in Paderborn und Umgebung), Kerstin Haarmann (Bündnis 90/Die Grünen), Heinz Heineke (FDP), Siegfried Nowak (Linke)