Konstruktiv gegen SuedLink-Trasse argumentieren – Grüne fordern gemeinsame Erklärung aus dem Kreis Paderborn

kreistagsfraktionDie grüne Kreistagsfraktion fordert eine vom Kreis Paderborn und den kreisangehörigen Städten und Kommunen gemeinsam getragene Resolution zur Ablehnung der SuedLink Trassenvariante „West“ und legt einen Textentwurf hierzu vor. Das Thema Netzausbau/SuedLink Trasse steht diesen Montag auf der Agenda der Sitzung des Umweltausschusses. „Eine gemeinsame Resolution ist zusätzlich zu der von der Kreisverwaltung vorgelegten fachlichen Stellungnahme zur Ablehnung der Trasse notwendig“, erklärt der grüne Fraktionsvorsitzende im Kreistag Dr. Harald Grünau.

„Wir wollen der Öffentlichkeit damit zeigen, dass der Kreis Paderborn und seine kreisangehörigen Städte und Kommunen fest zusammen stehen in ihrer Verantwortung für die Energiewende, aber konkrete Forderungen an den Nachweis des Bedarfs der geplanten Trasse und zur Beteiligung der kommunalen Gremien und Bürger haben“.

Mit dieser konstruktiven Resolution unterschieden sich die Unterzeichner wohltuend von anderen Beteiligten der Energiewende, die zwar Strom aus der Steckdose wollen, aber ausschließlich nach dem NIMBY Prinzip („nicht vor meiner Haustür“) verfahren würden, ergänzt Kerstin Haarmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Wir Kreisgrüne haben erhebliche Zweifel an der Notwendigkeit der SuedLink Trasse, die vorrangig Offshore-Windstrom transportieren soll. Der Offshore Windstrom ist in Summe ca. dreimal so teuer wie Onshore Windstrom, den die Bayern an Land selbst erzeugen könnten.

Bayern hat ein rentables Windenergiepotential. Warum sollten die Bayern nicht schaffen können, was wir hier in Paderborn schaffen – den Strom zum Großteil aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen? Wir brauchen für die Energiewende sicher an verschiedenen Stellen eine begrenzte regionale Netzverstärkung und einen gewissen Ausbau. Aber was wir definitiv nicht brauchen, ist, dass wir alle den superteuren Offshore Windstrom bezahlen, um Bayern windenergiefrei zu halten und dann noch die teuren, überdimensionierten Transportleitungen von der Nordsee nach Bayern ebenfalls erdulden und finanzieren“.