Wie wollen wir zukünftig in unserer Stadt leben? Grüne Fraktion beantragt Quartierskoordination

Soziale Kontakte in erreichbarer Nähe, Nachbarschaftshilfe im Alltag, barrierefreie Wohnungen mit Pflegemöglichkeiten im vertrauten Stadtviertel, Raum für Treffpunkte zwischen jung und alt – dies alles sind Elemente aus dem sogenannten Quartierskonzept, das in vielen Teilen Paderborns in Form von unterschiedlichen Initiativen schon gelebt wird. So haben Wohlfahrtsverbände und Wohnbaugenossenschaften Mehrgenerationenwohnprojekte gemeinsam geplant und realisiert.

„Darüber hinaus hat sich in unserer Stadt eine beachtliche Kultur ehrenamtlichen Engagements etabliert“, weiß Sabine Kramm, grünes Mitglied im Rat und Sozialausschuss. Erwähnenswert ist hier das Beispiel des Vereins „Nachbarschaft-Ost“, der in verschiedenen Arbeitsgruppen die Weiterentwicklung eines guten nachbarschaftlichen Verhältnisses der Stadtteilbewohner unterstützt.  Grundlegend in diesem Zusammenhang seien auch die vielen ehrenamtlichen Initiativen rund um das Seniorenbüro der Stadt.

„Angesichts dieser Vielfalt unterschiedlicher Aktivitäten in den Stadtteilen und im Hinblick auf die Entwicklung der Neubaugebiete in Paderborn wie Springbach Höfe, Brukterer Weg oder Alanbrooke ist die Schaffung einer neuen Stelle für eine professionelle Koordination unverzichtbar“, erklärt Sabine Kramm.

Paderborn mache sich bereits auf den Weg. Zur Zeit werde auf Stadtebene vom Sozialamt aus die Einrichtung einer Begleitgruppe zur Quartiersarbeit geplant, die sich zusammensetzen soll aus Vertretern der Initiativen und Wohlfahrtsverbände, Vertretern der Fachämter, der Politik und dem Sozialdezernenten.

„Wir brauchen einen konkreten Ansprechpartner mit Überblick sowohl über das komplexe Quartiersgeflecht der Stadt als auch über die vielfältigen finanziellen und konzeptionellen Fördermöglichkeiten des Landes NRW, das die kommunale Quartiersentwicklung durch zahlreiche Projekte unterstützt“, erklärt Fraktionssprecherin Petra Tebbe. Deshalb fordern die Grünen eine professionelle Begleitung aller beteiligten Träger, Initiativen und Projekte durch eine Quartierskoordinatorin oder einen Quartierskoordinator. „Zur Koordination der komplexen Projektlandschaft im Bereich Quartiersarbeit wird die Einrichtung einer Begleitgruppe allein nicht ausreichend sein“, ist Sabine Kramm überzeugt.

Die Eigeninitiative der Akteure müsse auf jeden Fall erhalten bleiben. „In der Südstadt, im Riemeke, in den Stadteilen, überall machen sich die Menschen Gedanken über ihr Zusammenleben und die Zukunft.  Das Quartier ist das tragende Fundament unserer Stadtgesellschaft, gerade in einer sich immer mehr in Richtung Individualisierung hin entwickelnden Zeit. Eine Investition in die Quartierskoordination ist eine Investition in die Zukunft des guten Zusammenlebens in Paderborn“, meinen Tebbe und Kramm.