Grüne wollen Grohnde abschalten – Resolution im Rat beantragt

Am 05.03.2013 projizierten Aktivisten der Grohnde-Kampagne einen Riss an die Reaktorkuppel des AKW Grohnde.

Im Atomkraftwerk Grohnde hat es seit der Inbetriebnahme 1985 bislang 250 meldepflichtige Störfälle gegeben. In letzter Zeit häufen sich die besorgniserregenden Defekte. Das AKW Grohnde liegt 57 Kilometer vom Paderborner Stadtzentrum entfernt. Die Paderborner Grünen überraschen die Alterungsprobleme nicht. Unentdeckte oder erst im Rahmen von unvollständigen Überprüfungen festgestellte Schäden werden immer wahrscheinlicher. „Wir teilen die berechtigten Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger der Stadt vor einer atomaren Katastrophe mit unkalkulierbaren Folgen. Die logische Konsequenz kann nur die schnellstmögliche Abschaltung des Atomreaktors sein“, erklärt Fraktionssprecherin Petra Tebbe. Bei einem Zwischenfall Ende Januar funktionierte wegen defekter elektronischer Bauteilgruppen nur noch die Hälfte des Reaktorschutzsystems. Im vorigen Frühjahr hatte ein Montagefehler bei einer Nachkühlpumpe gleich zu einer mehrmonatigen Abschaltung des AKW geführt. „Sieben Jahre ist die falsch angezogene Laufradmutter bei Überprüfungen nicht entdeckt worden. In der Folge gelangten 20 kg Metallteile in den hoch radioaktiven Primärkühlkreislauf“, weist das grüne Ratsmitglied Florian Rittmeier auf eklatante Sicherheitsmängel hin.  Die Ratsfraktion hat deshalb beantragt, dass sich der Rat bei den zuständigen Umweltministerien im Bund und im Land Niedersachen einsetzt, die Stilllegung des Atomkraftwerks Grohnde aufgrund gravierender Sicherheitsprobleme zum schnellstmöglichen Zeitpunkt unwiderruflich zu veranlassen.