Grüne Kreistagsfraktion: Aus- und Umbau der Gedenkstätte STALAG 326 muss kommen

64 Mill. € wollen Bund, Land und LWL für den Umbau der Gedenkstätte bereitstellen – eine in der Tat beeindruckende Summe, um durch angemessene Erinnerungsarbeit die Vernichtungsmaschinerie und Entmenschlichungsstrategie der Nationalsozialisten in dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte darzustellen. (Die grüne Kreistagsfraktion ist von dem Konzept überzeugt, an dem jahrelang gearbeitet wurde. Dabei wurden auch die Belange der Kommunen einbezogen.)

Die Pläne für die Erweiterung und Konzeptionierung sind vor einigen Wochen im Kreistag von der Landesrätin Frau Dr. Rüschoff-Parzinger ausführlich vorgestellt worden. Nun geht es um die endgültige Beantragung der Fördermittel bei Bund und Land, die bis Ende des Jahres erfolgen muss. 

Eine Voraussetzung für die Bewilligung der Mittel ist eine Absichtserklärung der OWL-Kreise zur Beteiligung an den Betriebskosten. Diese soll für die Kommunen insgesamt 25 % betragen.  Für den Kreis Paderborn steht die Entscheidung jetzt an.

Für die grüne Kreistagsfraktion ist auch relevant, dass mit den in Aussicht stehenden Fördermitteln viel Geld in die Region fließt. “Eine Investition in diesem Umfang hat eine nicht zu unterschätzende positive Wirkung auf die heimische Wirtschaft, vor allem das Handwerk. Es ist nicht nachvollziehbar, warum bei den aufzubringenden Betriebskosten so verkürzt debattiert wird”, wirft Susanne Schüssler, Vorsitzende des Kulturausschusses des Kreis Paderborn in die Waagschale. 

Die Grüne Kreistagsfraktion hat sich eingehend über den Zustand der Gedenkstätte in ihrer jetzigen Form informiert. Sie ist überzeugt: Die aktuelle Situation vor Ort bedarf der Veränderung.

Sie kann auf Dauer trotz der beachtenswerten Anstrengungen der bislang vor allem ehrenamtlich Mitarbeitenden der historischen Bedeutung eines der größten Kriegsgefangenenlager in Deutschland mit ca. 65.000 Toten nicht gerecht werden. Die Investition in eine nationale und internationale Gedenkstätte ist auch eine Investition in die demokratische Bildung, so die Meinung der grünen Kreistagsfraktion. “Gerade in heutigen Zeiten mit immer weiter zunehmendem Rechtspopulismus bzw. -extremismus zeigt diese Gedenkstätte auf, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Verachtung einer Menschengruppe führen kann. Dem müssen wir mit allen Mitteln etwas entgegensetzen,” fasst Ralf Pirsig, der auch als Mitglied im Kulturausschuss des LWL die Planungen begleitet, die Meinung der Fraktion zusammen.