Grüne Ratsfraktion: Mömmelwäldchen schützen – CDU/FDP machen sich zum Handlanger Bauschkes

Mit welcher Sturheit der Bauunternehmer Bauschke seit 2006 sein Ziel verfolgt, unbedingt und alternativlos die Erweiterung seines Bauhof-Geländes in den Wald zu verlegen, grenzt schon an Unverfrorenheit. An ein friedliches Miteinander mit den Anliegern der Gartenstadt auf der anderen Seite des Mömmenwäldchens scheint er kein Interesse zu haben. Selbstverständlich darf jeder Bauunternehmer oder Nicht-Bauunternehmer so stur sein wie er will, da die Verantwortung allein die Politik trägt. Es ist ungeheuerlich, wie CDU und FDP die Interessen der vielen Bürger und Bürgerinnen der Gartenstadt auf Erhalt des Waldes im jetzigen Umfang ignorieren, und stattdessen sich wiederholt zum Handlanger von Herrn Bauschke machen, damit dieser, wenn auch in etwas abgespeckter Form, doch noch sein Waldstück bekommt.

Als im August 2007 infolge des Umweltgutachtens vom Büro Loske und erheblicher Protesten der Bürger und Bürgerinnen auf Vorschlag der Verwaltung das Bebauungsplanverfahren eingestellt wurde, machte auch die CDU erfreulicherweise eine Kehrtwende. Der Fraktionsvorsitzende erklärte damals im Bezirksausschuss, dass die CDU unter Abwägung der Interessen der Anlieger und Nachbarn sowie des Gewerbetreibenden sich dem Vorschlag der Verwaltung anschließe. Eine gute Erkenntnis, aber lange hielt sie nicht an.

Im Mai 2011 startete CDU und FDP erneut den Versuch, die Bebauungspläne für den Bereich „Mömmenbach“ zugunsten der Baufirma zu ändern. Zuvor war Herr Bauschke wieder in der Verwaltung vorstellig geworden, mit neuen Plänen, aber alter Sturheit, doch noch das Waldstück zu bekommen.

Während der Umweltbericht des Büros Loske, das 2007 von der Stadt beauftragt wurde, „ deutliche Eingriffe in Natur und Landschaft“ feststellt und von „deutlichen Konfliktpotenzialen“ spricht, kommt das von Herrn Bauschke selbst beauftragte Gutachten zu anderen Erkenntnissen. Es macht den Weg frei für die Inanspruchnahme des Waldes mit der Begründung, dass Auswirkungen durch Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle zu kompensieren sind. Neben aller Skepsis über Untersuchungen und ihrer Glaubwürdigkeit, wenn Investoren selbst die Auftraggeber sind, ist auch die Frage zu stellen, was haben die Anlieger und Anliegerinnen der Gartenstadt davon, wenn eine Aufforstung von 1.330 qm Wald in Sande vorgeschlagen wird?

Fehlerhaft ist auch die Feststellung des von Herrn Bauschke beauftragten Büros, dass sich im Vergleich zum Alt-Vorhaben 2007 die in Anspruch genommene Waldfläche um 39% verkleinert. Vorzuwerfen ist jetzt nicht dem Büro, dass es keine Prozentrechnung oder Dreisatz kann. Nur sollte das Büro bei den Tatsachen bleiben, dass das damalige Vorhaben von Herrn Bauschke und die politischen Beschlüsse sich auf die Nutzung von einer Waldfläche von 1.200 qm bezogen und nicht wie fälschlich angegeben auf 1.452 qm.

Wenn man dann noch berücksichtigt, dass neben der aktuellen Inanspruchnahme von 885 qm Waldfläche für die zu bauende Halle 520 qm Waldfläche baubedingt weiterhin vernichtet wird, dann ist der CDU und FDP nur dringen anzuraten, von dem absurden Theater Abstand zu nehmen. Die Bewohner und Bewohnerinnen der Gartenstadt wären sicherlich sehr dankbar dafür und könnten endlich zur Ruhe kommen.

Und sollte es Schule machen, allen Erweiterungswünschen in Waldflächen hinein grünes Licht zu geben, dann würde die Wohnqualität in Paderborn aber ganz schnell den Bach runtergehen, – und nicht nur in der Gartenstadt!

Brigitte Tretow-Hardt, Bündnis / Die Grünen

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