CDU-Landtagskandidat Jung in Konkurrenz zu Don Quijote?

Wie einst Don Quijote gegen eingebildete Feinde ins Feld zog, versucht auch der CDU Landtagskandidat Volker Jung aus Lichtenau gegen einen Nationalpark zu kämpfen, den es in seiner Region nicht geben wird. Unverdrossen behauptet Jung, dass die Nationalparkplanung des Kreises Lippe bis nach Lichtenau ausgedehnt werden soll. Belege dafür werden von Landtagskandidaten nicht benannt.

Gegen anderweitige Argumente zeige Jung sich resistent, wundert sich der grüne Landtagskandidat Dr. Harald Grünau. Zuletzt am Eggeturm im freundlich-kontroversen Gespräch mit Ute Koczy (grüne MdB für die Region), Werner Loke (Kreistagfraktionsvorsitzender der Grünen in Lippe), Heino Glitz (bekennder Nationalparkgegner) und NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

Erst kürzlich hatte Martin Hübner, Dezernent des Kreises, bei einer CDU-Veranstaltung in Lichtenau deutlich dargestellt, dass es für eine Parkausweitung nach Lichtenau keinerlei Planung gibt. In seiner Rede am Eggeturm am vergangenen Sonntag hat Minister Remmel dies bestätigt, es gibt weder vom Land noch vom Kreis Lippe Planungen für den Bereich Lichtenau. Die vom Kreis Lippe vorgelegte Gebietskulisse für die Nationalparkplanung endet nördlich von Altenbeken.

„Wie man trotz solch deutlichen Erklärungen unbeirrt weiter bereit ist gegen Windmühlen ankämpft, kann wohl nun mit dem Mangel an anderen Wahlkampfthemen zu tun haben“, vermutet Dr. Harald Grünau, Landtagskandidat der Grünen im Kreis Paderborn. Alte Lieblingsthemen wie Hauptschule oder Energiepolitik sind von der CDU-Chefetage bekanntlich neutralisiert worden, da begnügt man dann auch schon mal Themen auf, die eigentlich keine sind.

Warum greift CDU-Kandidat Jung eigentlich nicht die Tourismusprobleme in Herbram Wald auf, wo das größte Hotel am Ort seit Jahren geschlossen ist? Der CDU Landrat des Kreises Lippe, Heuwinkel, will einen Nationalpark, weil er sich u.a. eine deutlich Belebung des Tourismus davon verspricht. Wer verantwortlich Politik für seine Region machen will, sollte sich vielleicht einmal mit dem Parteikollegen aus Detmold an einen Tisch setzen.

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