Töne verschmelzen mit der Natur

Premiere: „Klanggeflüster“ veranstaltet Konzert in der Natur

Als der tiefe Ton eines Gongs ertönt, erhebt ein ferner Vogel seine Stimme. Ein warmer Hauch streicht durch die Bäume und bringt leise Windspiele zum Klingen. Sanfte Töne umschmeicheln die rund 40 Besucher. Sie erleben im Wald an der Steinbeke in Bad Lippspringe eine Premiere: Andrea Buchwald und Gisela Wildbrand veranstalten am Sonntag zum ersten Mal in der Natur ein Klangkonzert. Auf einer Naturbühne zwischen Hainbuche und Feldahorn bringen sie ihre im weiten Kreis angeordneten Gongs, Schwirrhölzer, Obertonflöte, Vögel, Monochord, Trommeln und  Didgeridoos zum Klingen.

„Manchmal macht die Natur mit“, wissen die beiden Bielefelder Pädagoginnen aus Erfahrung. Ihre gut einstündigen Aufführungen bilden im Wortsinn einen Einklang mit der Umwelt fern von den Geräuschen der Zivilisation. Ihre Intension gilt bei dieser Premiere dem geplanten Nationalpark Teutoburger Wald. Beide Frauen wollen sich einfügen in die Wildnis und nichts von der Umgebung für sich passend machen. „In einem Fichtenwald würden wir so ein Konzert nicht geben“, betonen beide.

Das Nationalpark-Infobüro lockt mit seiner jüngsten Veranstaltung trotz der sonntäglichen Hitze eine unerwartet große Zahl Zuhörer in das unberührte Stück Natur. Viele strecken sich behaglich auf den Decken am Boden aus, einige erobern ein Sofa, das die Helfer eigens in den Wald getragen haben. Gemeinsam lassen sie sich in einen Klangteppich fallen, den die Frauen der Gruppe „Klanggeflüster“ nach einer eigens entwickelten Partitur ausbreiten. Den feinen Tönen der Klangschalen samt Wasserplätschern folgen kräftige Töne vieler Gongs, dem sich als Höhepunkt indianisch anmutender Gesang und Trommelschlag sowie meisterliche Interpretationen auf den Didgeridoos folgen. Lange brauchen die Zuhörer, nach dem Verklingen des letzten Tons wieder zurückzufinden. „Ein sehr charismatischer Ort“, lobt eine Zuhörerin die Naturwaldzelle nach diesem nachhaltigen Klangerlebnis.

 

 

 

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