Ab Ende Juli 2015 wird es in Deutschland keine Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen, sofern die Rahmenbedingungen sich nicht ändern. „Eltern verlieren die freie Wahl des Geburtsortes ihrer Kinder und kommen nicht mehr in den Genuss der Schwangerschafts- und Wochenbettbetreuung daheim“, erklärt Anja Podtschaske. Die Hövelhofer Grüne arbeitet selbst als Hebamme. Auch die Einnahmen werden durch die Versicherungsprämie aufgefressen, klagt die Kreistagskandidatin. Die Grünen erklären sich mit den Protesten der Hebammen solidarisch und rufen auf, die Mahnwache ab halb elf vor dem Rathaus am Samstag zu unterstützen.
Bei den freiberuflich Hebammen und Geburtshelfer haben sich die Versicherungsbeiträge in den letzten zehn Jahren verzehnfacht und somit viele zur Aufgabe gezwungen. Die Zahl der freiberuflich tätigen Hebammen in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren um rund ein Viertel zurückgegangen. Derzeit gibt es noch rund 3.500 von ihnen, bei rund 20.000 Hebammen insgesamt.
Die Bundesregierung muss endlich handeln und ein tragfähiges Konzept zur Haftpflichtproblematik vorlegen. „Zwar hat der neue Gesundheitsminister Hermann Gröhe bei einem Treffen mit den Hebammenverbänden am 18. Februar Lösungen angekündigt. Aber konkrete Vorschläge sind allerdings Fehlanzeige, was auch bei der Stippvisite von Dr. Linnemann bei den Hebammen gilt“, kritisiert Werner Jülke, Mitglied im Gesundheitsausschusses des Kreistages. Der grüne Stadtvorsitzende ist Sprecher der LAG Gesundheit und Soziales von Bündnis 90/Die Grünen. Die grünen Gesundheitspolitiker fordern die Prüfung der Möglichkeit, die Regelungsprinzipien der Unfallversicherung auf eine Berufshaftpflichtversicherung für alle medizinischen Berufe zu übertragen.
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