Die Grünen in Paderborn kritisieren die Forderungen des CDU-Bürgermeisterkandidaten Michael Dreier nach zusätzlichen Gewerbeflächen. Wichtiger für die wirtschaftliche Entwicklung sei, so betonen die Grünen, das attraktive Wohn- und Lebensumfeld in Paderborn zu erhalten und weiter zu verbessern.
„Gegenwärtig werden an der Barkhauser Straße gewerbliche Bauflächen in einem Umfang von ca. 74 ha ausgewiesen, weitere Flächen werden im Bereich „Almepark Nord“ zur Verfügung gestellt. Laut Angaben der Bezirksregierung gibt es zurzeit bereits 94 ha ausgewiesene Gewerbegebiete in der Stadt Paderborn, die noch nicht genutzt werden. Ab 2018 werden in Paderborn durch den Abzug der Briten noch zusätzlich Flächen frei werden. Weshalb all diese Flächen nach Herrn Dreiers Ansicht nicht ausreichen sollen und sogar noch mehr nötig sein soll, bleibt wohl das Geheimnis des Salzkotteners“, erklären die Grünen.
Die Bezirksregierung Detmold habe bei den Planungen des Gewerbegebietes Barkhausen vor dem Hintergrund der gesamtstädtischen Gewerbeflächenbilanzierung bereits die ursprünglich noch größere Planung aufgrund der bestehenden ungenutzten Flächen kritisch gesehen. Deshalb habe die Stadt dann eine auf 74 ha verkleinerte Konzeption erarbeitet, die dann auch beschlossen worden sei.
Einen attraktiven Standort schaffe man nach Ansicht der Grünen schon lange nicht mehr durch bloßes Protzen mit Quadratmetern. Angesichts des demografischen Wandels sei es weitaus wichtiger ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen, um den Paderborner Betrieben eine gute Position im ‚Kampf um die Köpfe‘ zu verschaffen. Diese attraktiven Lebensbedingungen werden aber durch Zersiedelung und maßlosen Flächenfraß gefährdet. Deshalb treten die Grünen für eine bedarfsgerechte und flächensparende Siedlungsentwicklung ein, die an der Entwicklung der Bevölkerung und der Entwicklung der Wirtschaft ausgerichtet ist – so wie es auch im Landesentwicklungsplan festgeschrieben ist.
Die nötige Entwicklung wollen die Grünen bevorzugt auf Innenbereiche, auf Brachflächen und ungenutzten Flächen konzentrieren. Das erfordere zwar einen höheren Planungsaufwand, verhindere aber, dass zukünftig weniger Fläche gedankenlos verbraucht wird.
Denn, so betont die Ratsfraktion: „Fläche ist nicht vermehrbar und versiegelte Böden gehen dauerhaft für ihre Funktionen im Naturhaushalt verloren. Das Ziel, das tägliche Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsflächen zu reduzieren, ist die logische, sinnvolle und dringend notwen-dige Folge der bereits von der schwarz-gelben Landesregierung formulierten ‚Allianz für die Fläche‘ und den Empfehlungen des Nationalen Rates für Nachhaltigkeit.“
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