Blumen für den Landesvorstand und deutliche Ansagen für zwei wahlkampffreie Jahre

ldk-siegburg landesvorsitzendeUm im Fußball-Jargon zu sprechen, gegen Ende der ersten Halbzeit auf der Landesdelegiertenkonferenz haben wir einige überraschende Spielzüge erleben können. Dass ein Wechsel anstand, war vorher absehbar. Jetzt sind aber gleich drei Viertel der grünen Landesspitze neu.

Souverän rockte Sven Lehmann die Rhein-Sieg-Halle, indem er gegen TTIP und Fracking wetterte und einen Umbau von Industrie und Wirtschaft forderte.  95 % bei seiner Wiederwahl. “Ich will in den nächsten beiden Jahren gemeinsam mit euch unsere Ideen in die Gesellschaft tragen”, erklärte Mona Neubaur. (Hier mit Sven Lehmann) Die frühere NRW-Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung wurde mit 77 % zur Nachfolgerin der Landesvorsitzende Monika Düker gewählt.

“Ich will, dass es angesagt ist GRÜN zu wählen”, beschrieb Marianne Weiß ldk-siegburg marianne weißals ihre Maxime. 80 % fanden ihre Ideen gut. Die Bielefelderin trug ein weiter Bogen von der freien Republik Wendland jetzt ins Amt der politischen Landesgeschäftsführerin. Dann setzte sich Wolfgang Retting in einer Kampfabstimmung gegen den langjährigen Schatzmeister gleich im ersten Wahlgang durch.

Auch Sigrid Beer wurde mit einer Drei-Viertel-Mehrheit in den Landesvorstand gewählt. Zur Zeit werden gerade die letzten acht offenen Beisitzer für den LaVo gewählt. Aber just zum Abstimmung-Aufruf hatte jemand den Strom vom Beamer abgeklemmt.

“Ihr habt zwei Stimmen zu vergeben”

Vergebene Chancen folgen. Dramatik bei der Wahl der letzten beiden offenen Plätze. In den ersten drei Wahlgängen konnten letzten beiden offenen Plätze nicht besetzt werden. Bitter für OWL: Bislang ist die Region nur mit Sigrid Beer vertreten, die als PGF die Landtagsfraktion mit dem LaVo verknüpft. Maik Babenhauserheide aus Herford scheiterte dreimal höchst knapp am Quorum.

Bei der neu eröffneten Wahlgang, bei der vierten Stimmabgabe, schmieren die Resultate aller Kandidaten vom 110-Level auf Mitte Achtzig/Neunzig ab. Nötig sind 125 Voten. Auf dem Podium steckt das Präsidium die Köpfe zusammen. Fünfter Wahlgang 124 Stimmen für den Herforder, ein Hochschulpolitiker aus Köln ist gewählt. “Vielen Dank für das Ende der Hängepartie” sagt dieser, als er seine Wahl annimmt. OWL stellt übrigens mit 35 Delegierten die wenigsten Stimmberechtigten.

Erneut wird ein neuer Wahlgang um den 20. Platz im LaVo. eingeläutet. Jetzt gilt es. Mit Maik Babenhauserheide oder Hermann Stubbe treten zwei Vertreter des ländlichen Raumes an. Die Spannung steigt. Kolumbien ist inzwischen mit 1 : 0 gegen Griechenland in Führung gegangen.

Drei Stimmen fehlen für Maik zum ersehnten Quorum von 123 Stimmen.  Hermann Stubbe zieht zurück. Achter Wahlgang. 168 Stimmen. Politik ist ein langwieriges Projekt. Erleichterung in der Rhein-Sieg-Halle.

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