In Bielefeld ein Zeichen setzen für Toleranz – Asylsuchende in Paderborn willkommen heißen

je sius charlieIn Bielefeld wird es am Montag, den 19.1. von 18.30 – 20 Uhr auf dem Jahnplatz eine Kundgebung für Toleranz, gegen Rassismus und gegen Islamfeindlichkeit geben. Gerade vor dem Hintergrund des blutigen Anschlags in Paris rufen wir Euch zur Teilnahme auf!

Wir können nicht zulassen, dass diese Mordtaten der Pegida-Bewegung Aufschwung verleihen. Dann hätte Terroristen jedweder Couleur ihr Ziel erreicht und unsere offene Gesellschaft schwer getroffen und gespalten.

Bisher waren noch keine Demonstrationen gegen Flüchtlinge in Paderborn. Aber in unserer Stadt wachsen neben der großen Hilfsbereitschaft auch Widerstände gegen die Unterbringung von Flüchtlingen. Nach dem Terroranschlag von Paris werden wieder die Ängste vor radikalen Islamisten*innen weiter zunehmen. Die Anti-Islam-Bewegung sieht sich durch den Anschlag von Paris bestätigt und ruft zu weiteren Kundgebungen auf. Der Stadtsprecher der GRÜNEN in Paderborn Werner Jülke warnt davor, den Terroranschlag zu missbrauchen und damit Stimmung gegen Asylsuchenden „anzuheizen.“ Der Islam ist wie Judentum und Christentum dem Frieden verpflichtet, ist Jülke überzeugt.

„Die Menschen, die aus Syrien, Irak und Afghanistan zu uns kommen flüchten vor Krieg, Islamisten und unberechenbaren Militär. Ein Leben in permanenter Angst an Leib und Seele. So ist nur verständlich, dass die Menschen fliehen. Deshalb sollten wir sie deshalb schon willkommen heißen“, erklärt der grüne Stadtsprecher.

Damit Integration von Flüchtlingen gelingt, ist sie abhängig von Betreuung und Versorgung. Sprachkurse für Kinder und Jugendlichen, die noch schulpflichtig sind, zählen dazu. Aber auch die psychosoziale Betreuung traumatischer Flüchtlinge ist ein wichtiger und notwendiger Baustein. Ein weiterer Baustein eines Flüchtlingskonzeptes muss die Verbesserung der Gesundheitsversorgung sein.

Bislang ist es der Stadtverwaltung und der Bevölkerung Paderborns gelungen, die Flüchtlinge dezentral unterzubringen. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm“, freut sich Jülke. Er setzt darauf, Asylsuchende nicht in Sammelunterkünfte einzuquartieren. Bei Duldung schnellstmöglich gilt es, die Asylsuchenden schnell in eine Wohnung zu vermitteln. Dies sei menschenwürdig und – wie Erfahrungen aus Leverkusen beweisen – erst recht kostengünstiger. „Wenn wir Flüchtlinge in unserer Stadt willkommen heißen, ihnen Zukunftsperspektiven für sich und ihren Kinder anbieten, bereichern sie bestimmt das Leben in Paderborn.“