Auf ihrer dreitägigen Herbstklausur beschäftigte sich die GRÜNE Fraktion beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit der Frage, welche Rolle der LWL mit seinen Förderschulen im Inklusionsprozess verantwortlich übernehmen, entwickeln und zukünftig einnehmen soll. Zu den Beratungen kamen die Schulministerin Sylvia Löhrmann und viele Expert*innen. Mit dabei Werner Jülke, der Sozial- und Gesundheitsausschussvorsitzendes im Kreis . Der Sprecher der Paderborner Grünen ist sachkundiger Bürger im LWL.
Die GRÜNE Fraktion informierte sich über die ganze Bandbreite der bestehenden Modelle und Konzepte für schulische Inklusion. Die Klausur startete mit einer Hospitation in der Primus-Schule Münster an den Standorten Berg Fidel und Geist und vermittelte durch praktische Anschauung die dafür notwendigen Gelingensbedingungen. Auch Berichte aus der Praxis eines engagierten Schulpsychologen und aus der Arbeit des Beratungshauses Münster, das Eltern von Kindern mit Behinderungen berät, zeigten deutlich, dass inklusive Beschulung für alle Kinder möglich sein kann, wenn das Umfeld stimmt. „Jede Klasse in jeder Schulform der Primus–Schule ist heterogen“, so Fraktionssprecherin Martina Müller, „ein engagiertes Team von Lehrerinnen und Lehrern, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und Pflegepersonal schafft es, dass jedes Kind im Rahmen seiner Fähigkeiten große Lernfortschritte machen kann.“
Inklusion wird und bleibt und wird eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, da Menschen mit Behinderung ein Recht auf Teilhabe haben. Weil Inklusion eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Gemeinden ist, fordert Werner Jülke, sachkundiger Bürger im LWL „neue Formen der Zusammenarbeit bei der Bildungsfinanzierung. So muss auch der Bund eine dauerhafte finanzielle Beteiligung sicherstellen durch z.B. Teilhabeassistenz, Schulsozialarbeit oder multiprofessionelle Teams“
Bereits jetzt leisten die LWL-Schulen in den Förderbereichen „Sehen“, „Hören und Kommunikation“ sowie „körperliche und motorische Entwicklung“ wichtige Beiträge für das Gelingen inklusiver Arbeit in den allgemeinen Schulen. „Weitere Modelle solcher Art werden wir unterstützen“, erklärt Norbert Ostermann, schulpolitischer Sprecher der Fraktion. Dabei sieht er die Gefahr, „dass die Förderschulen des LWL zu kleinen Restschulen werden, in denen nur noch die Kinder mit den größten Handicaps verbleiben.“ Ostermanns Forderung: „Es sollte langfristig angestrebt werden, alle Kinder in Regelschulen zu unterrichten. Dabei müssen die betroffenen Eltern aktiv in die Veränderungsprozesse eingebunden werden.“ Diese Einschätzung war Konsens der GRÜNEN Fraktion.
Das „LWL – Beratungshaus Münster“ wurde als wichtiger Partner im Vermittlungsprozess zwischen LWL-Förderschulen und Allgemeinen Schulen vorgestellt und positiv bewertet. Als Fazit der Klausurtagung wurde festgehalten: „Politik und Verwaltung des LWL müssen sich zusammen daran machen, die notwendigen Entwicklungen und Zwischenschritte einzuleiten, um die inklusiven Ziele zu erreichen.“
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