Grüne kritisieren Lienen

„Von einem Schulausschussvorsitzenden hätte ich erwartet, dass er sich erst informiert, bevor er blind auf einen Wahlkampfzug aufspringt“, kritisiert die schulpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion Sigrid Beer und ergänzt:

„Aktuell wurden im Landtag schon längst umgesetzte Maßnahmen für eine zügige Stellenbesetzung vorgestellt:

Seit 2010 kommen mehr als 18.000 Stellen zusätzlich der Schule zugute. 10.000 Stellen waren von schwarz-gelb schon in der Finanzplanung gestrichen. Das wurde zurückgeholt und mehr als 8.000 Stellen zusätzlich geschaffen. 9.000 Ausbildungsplätze für Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter werden auf einem landesweit konstant hohen Niveau bereitgestellt. Auch hier hatte schwarz-gelb noch massiv gestrichen. Auch das wurde zurückgeholt. Es gibt frühzeitige Bewerbungsmöglichkeit von ausgebildeten Lehrkräften zum Ende des Vorbereitungsdienstes, noch während der Prüfungsphase. Es wurde die unverzügliche Einstellungsmöglichkeit, soweit die Stelle frei und besetzbar ist, geschaffen.

Herrn Lienen müsste auch bekannt sein, dass letztlich die verlängerte Ausbildungszeit für das Grundschullehramt besondere Anstrengungen erfordert, da sich die Zahl der Absolventen temporär streckt. Deshalb erfolgt eine Werbung an Grundschulen zur Aufstockung von Teilzeitverträgen, zur vorzeitigen Rückkehr aus Beurlaubungen, zum späteren Eintritt in den Ruhestand, zur Gewinnung von pensionierten Lehrkräften. Zudem ist die befristete Einstellung von Lehrkräften mit der Befähigung für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen an Grundschulen möglich und zum Einstellungstermin 01.02.2017 ist nun ein Seiteneinstieg in der Schulform Grundschule für die Fächer Kunst, Musik und Sport neu eröffnet.

Darüber hinaus wurden Gesetzesänderungen und Erlassregelungen auf den Weg gebracht mit dem Ziel, finanzielle Anreize für die Personalgewinnung zu schaffen. Diese richten sich vordringlich an pensionierte Lehrkräfte und Bewerberinnen und Bewerber, die über eine für den Lehrerberuf nützliche berufliche Vorerfahrung verfügen.“

„Ein Schulausschussvorsitzender sollte überhaupt erst einmal bei der Schulaufsicht die Situation für Paderborn nachfragen, bevor er in Paderborn Eltern mit seinen Behauptungen verunsichert. Nach unserem Kenntnisstand gibt es eine solche Problemanzeige im Kreis Paderborn nicht. Durch eine entsprechende Anfrage im Schulausschuss möchten wir hier Klarheit schaffen,“ kommentiert Petra Tebbe, Grünes Mitglied im Schulausschuss und stellvertretende Schulausschussvorsitzende.

Darüber hinaus sind sich Beer und Tebbe einig:

„Es ist an der Zeit, dass  Grundschullehramt aufzuwerten. Deshalb ist es gut, dass in einem ersten Schritt die Grundschulleiterinnen und Grundschulleiter seit dem 1.1. höher  besoldet wurden. Konsequent steht das auch für die Konrektoren sowie die Grundschullehrkräfte allgemein wie auch die SEK I-Kolleginnen und Kollegen an.“