Kreistagsfraktion: Kunststoffe aus gelber Tonne besser verwerten

Die gelbe Wertstofftonne wird von den Bürgern im Kreis Paderborn gut angenommen und hat die Erwartungen übertroffen. Dieses positive Fazit zieht die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen mit Hinweis auf die aktuelle Abfallbilanz des AVE-Betriebs.  Doch die Grünen fordern weitere Verbesserungen, denn bislang werden nur 40 Prozent des Inhalts der gelben Tonnen recycelt. Das ist viel zu wenig. Die Quote muss deutlich erhöht werden, fordern die Grünen.

Im Jahr 2016 wurden im Kreis Paderborn mit der gelben Tonne 9.500 Tonnen erfasst. Das sind 20 bis 25 Prozent mehr als vorher mit dem gelben Sack. So erfreulich diese Mengenbilanz auch ist, so unbefriedigend ist die Verwertungsquote von 40 Prozent. Es macht ökologisch keinen Sinn, Wertstoffe mit einer gelben Tonne zu sammeln, um dann mehr zu verbrennen als stofflich zu verwerten, erklären die Grünen.

Der Vertrag über die Sortierung und Verwertung der Wertstoffe aus dem Kreis Paderborn läuft 2018 aus. Die Grünen fordern, dass in den demnächst beginnenden Verhandlungen für einen Nachfolgevertrag eine deutlich höhere Verwertungsquote als 40 Prozent vereinbart wird.  Sinn und Zweck der gelben Tonne ist, vor allem die Recyclingquote für Kunststoffe zu verbessern und weniger die Wertstoffe zu verbrennen, erinnern die Grünen.

„Die positive Bilanz zur gelben Tonne ist das Ergebnis grüner Abfall- und Umweltpolitik”, stellt Kerstin Haarmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen zufrieden fest. Das Thema Wertstofftonne hatten die Grünen bereits 2010 in den Kreistag eingebracht, stießen damit anfangs aber nicht überall auf Begeisterung. Die Kreisverwaltung legte das Thema damals erst einmal auf Eis und wollte abwarten. In der CDU-Fraktion wurde sogar die Meinung vertreten, der Kreis Paderborn solle sich ganz heraushalten und die Wertstofferfassung der Privatwirtschaft überlassen (siehe Niederschrift über Sitzung des Betriebsausschusses des Kreises Paderborn am 07.06.2010). Das hat der Kreistag damals zum Glück nicht gemacht und ist dem Vorschlag der Grünen gefolgt, dass die Abfallbetriebe von Stadt und Kreis (ASP und AVE) bei der Wertstofferfassung kooperieren sollen. So konnte die gelbe Tonne kreisweit eingeführt werden.