Der Appell an die Vernunft hat offenbar einmal mehr nichts genützt: Mit der zu Recht umstrittenen Glyphosat-Entscheidung des Bundeslandwirtschaftsministers Schmidt (CSU) wurde erneut die Verantwortungslosigkeit der Bundesregierung offenkundig, erklärt Norika Creuzmann, Vorsitzende des Grünen Kreisverbandes Paderborn.
Macht das ganze Zustandekommen dieser gravierenden Fehlentscheidung schon fassungslos, so sind es vor allem die Auswirkungen, die die Grünen im Kreis Paderborn bestürzen. „Wir ringen hier um jeden Blühstreifen und setzten uns für Bienen & Co. ein“, betont die Vorsitzende. Doch auch wenn es inzwischen bei jedem Menschen angekommen sein müsste, dass die Masse der Insekten um 80 Prozent zurückgegangen ist, bleiben die konservativen Parteien nach wie vor willige Erfüllungsgehilfen der Agrar-Lobby. „Dass gegen Absprachen mit einem Fingerstreich über das Leben von Insekten, Vögeln, aber auch uns Menschen entschieden wird, zeigt, wie wenig politischer Wille vorhanden ist, die Natur und die Verbraucher zu schützen, und auf welch‘ schrägem Weg die Beschlüsse zustande kommen“, stellt Norika Creuzmann klar.
Für die grüne Kreisvorsitzende zeugt der Beschluss, den Einsatz von Glyphosat um weitere fünf Jahre zu verlängern, von tiefer Gleichgültigkeit gegenüber Mensch und Tier. Dass viele Kommunen längst dazu übergegangen sind, das umstrittene Herbizid nicht mehr auf den öffentlichen Flächen einzusetzen, sei zwar löblich, meint Creuzmann. „Aber es bleibt ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Denn so lange die Landwirtschaft das Unkrautvernichtungsmittel in großen Mengen einsetze und gleichzeitig viele Bau- und Gartenmärkte das Glyphosat in handlichen Halblitergebinden führten, die massenhaft für Vorgärten und Gehwege abgesetzt werden, so lange versündigten sich Hersteller und Verbraucher an der Gesundheit ihrer Umwelt.
„Wir Grüne werden uns weiterhin für eine giftfreie Umwelt und für Alternativen in der Landwirtschaft stark machen“, verspricht Norika Creuzmann allen Freunden einer naturnahen und gesunden Lebenswelt.
