Diskutieren Sie mit, lädt der Grüne Salon Paderborn der Heinrich Böll Stiftung NRW ein: Viele Menschen – insbesondere Frauen – geraten an die Grenzen ihrer Kräfte, wenn sie Sorgearbeit für andere übernehmen. Dabei auch gut für sich selbst zu sorgen, gelingt vor allem dann oft nicht, wenn diese Aufgabe mit den Anforderungen der Erwerbsarbeit kollidiert.
Oftmals suchen Betroffene zunächst bei sich selbst die Schuld, wenn sie von diesen Aufgaben überfordert sind oder am Vereinbarkeitskonflikt zu scheitern drohen. Dabei handelt es sich hierbei nicht um individuelles „Versagen“, sondern um eine problematische Situation der staatlichen Daseinsvorsorge als Folge politischer und wirtschaftlicher (Fehl-)Entscheidungen.
Gabriele Winker plädiert vor diesem Hintergrund für einen grundlegenden Perspektivwechsel. In ihrer Strategie der Care Revolution stehen die entlohnte und die familiäre Sorgearbeit im Zentrum gesellschaftlicher Transformation. Ihr Ziel ist eine solidarische Gesellschaft, die nicht mehr Profitmaximierung, sondern menschliche Bedürfnisse und insbesondere die Sorge umeinander in den Mittelpunkt stellt.
Referentin:
Prof. Dr. Gabriele Winker
Professorin für Arbeitswissenschaft und Gender Studies an der TU Hamburg, Mitbegründerin des Feministischen Instituts Hamburg und aktiv im Netzwerk Care Revolution
Moderation:
Dr. Lena Weber
wissenschaftliche Mitarbeiterin Allgemeine Soziologie, an der Universität Paderborn
Termin & Ort:
Donnerstag, der 30. November, 19 – 21 Uhr, AWO-Mehrgenerationenhaus, Leostr. 45
