Ja zu mehr Investitionen und zum Leitstellenverbund – Kreistagsfraktion informiert sich in der Feuerwehrzentrale

Die Feuerwehrzentrale des Kreises Paderborn am Flughafen Ahden ist in die Jahre gekommen und platzt aus allen Nähten. Davon hat sich die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei einer Ortsbesichtigung überzeugt. Marc Hammerstein, Leiter der Rettungsleitstelle, und Ralf Hilker vom Ordnungsamt des Kreises Paderborn führten die Fraktionsmitglieder durch das 1976 errichtete Gebäude und informierten über die vielfältigen Aufgaben, die in der Kreisfeuerehrzentrale wahrgenommen werden. 

Ob Schlauchprüfungen, Atemschutzübungen, Desinfektion von Ausrüstungen, Fortbildung von Feuerwehrleuten, Einführung des Digitalfunks für Rettungskräfte oder die Brandschutzausbildung für die Löschzüge im gesamten Kreisgebiet – alle Fäden laufen in der Feuerwehrzentrale zusammen. Auch die Fortbildung für den Rettungsdienst und die praktische Ausbildung zum Notfallsanitäter erfolgt in Ahden. Selbst die Abrechnung der Krankentransporte mit den Krankenkassen ist im Gebäude an der Flughafenstraße angesiedelt. 

Herzstück der Kreisfeuerwehrzentrale ist die Rettungsleitstelle, in der sämtliche Notrufe aus dem Kreis Paderborn auflaufen. Fünf Disponenten sind rund um die Uhr im Einsatz, um die durchschnittlich 1100 Notrufe pro Woche entgegenzunehmen. Sei es ein Brand, ein Verkehrsunfall oder ein Notfall in der Wohnung – in der Leitstelle wird das Notwendige veranlasst und allen Anrufern geholfen. Auch Anweisungen zur Reanimation müssen die speziell geschulten Disponenten am Telefon regelmäßig geben. 

Im Laufe der Jahrzehnte sind die Aufgaben, der Umfang der Rettungseinsätze und die Zahl der Mitarbeiter in der Kreisfeuerehrzentrale enorm gestiegen – doch das Gebäude ist nicht mitgewachsen. Somit bestimmt räumliche Enge den Alltag. Dazu kommt, dass das Gebäude nur unzureichend klimatisiert ist. Neue Räume und modernere Technik stehen bei den Mitarbeitern ganz oben auf der Wunschliste. Dazu kommen die Digitalisierung in der Leitstelle und im Rettungswesen sowie die Einführung neuer Technik. 

Diskutiert wurde beim Ortstermin in der Feuerwehrzentrale auch der geplante Leitstellenverbund des Kreises Paderborn mit Lippe und Höxter. In Nordrhein-Westfalen gibt es noch mehr als 50 Leitstellen. Dagegen sind es z.B. in ganz Brandenburg nur fünf, die jeweils eine vier- bis fünfmal so große Fläche wie die Leitstelle in Ahden abdecken. Marc Hammerstein bestätigte, dass große Leitstellen viele Vorteile haben können und vor allem bei Großeinsätzen – z.B. bei Unwettern und Katastrophen – eine bessere Koordination möglich ist. 

Die geplante Vernetzung der Leitstellen der  Kreise Höxter, Lippe und Paderborn ist für die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN daher auch überfällig. Viel zu lange habe „Kirchtumdenken“ dominiert. Dass Politik und Verwaltung jetzt umdenken, wird begrüßt. Der Leitstellenverbund mit den Kreisen Höxter und Lippe könne aber nur ein erster Schritt zur Lösung der Probleme sein. Neue Räume an der Flughafenstraße in Ahden und Investitonen in die Technik sind dringend notwendig, so das Fazit der GRÜNEN.

Vor der Kreisfeuerwehrzentrale in Ahden (von links): Kerstin Haarmann, Carsten Birkelbach, Martina Wolf-Sedlatschek, Dr, Harald Grünau, Frederik Schäfers, Anja Podtschaske, Astrid Fernhomberg-Hennemann, Horst Schulze-Stieler und Norika Creuzmann.