Norika Creuzmann: Kreis soll Aids-Hilfe finanziell unterstützen – Bedarfe unterschätzt

„Die Paderborner Aids-Hilfe ist am Limit und wir müssen einen Kompromiss finden, um den Betroffenen effektiver helfen zu können“: Norika Creuzmann, Kreisvorsitzende der Grünen und Mitglied des Kreistag will mehr für Menschen mit einer potenziell tödlichen Krankheit tun. Darum fordert sie im Rahmen der Haushaltsverhandlungen eine bessere finanzielle Ausstattung der Aids-Hilfe. Ihr Vorschlag: Der Kreis möge für das Jahr 2020 50.000 Euro im Haushalt einstellen, um zwei halbe Stellen zu finanzieren. Dabei soll eine halbe Stelle der Beratung dienen und die andere Hälfte für Verwaltungsaufgaben.

Die Forderung kommt nicht von ungefähr: Seit 2013 haben keine so genannte Qualitätsgespräche mehr zwischen Kreis und Aids-Hilfe stattgefunden. „An der Stelle ist die Verwaltung ihrer Pflicht nicht nachgekommen“, so Norika Creuzmann – schließlich sind diese Qualitätsgespräche eine wichtige Grundlage, um den Bedarf an Personal und anderen Ressourcen frühzeitig abzuklären. Darum versteht sie auch die bislang ablehnende Haltung der Kreisverwaltung in dieser Frage nicht. „Die Verwaltung sollte parallel zur Finanzierung ein Verfahren entwickeln, um rechtzeitig alle Bedarfe zu ermitteln“, stellt sie klar und sieht an dieser Stelle auch die Aids-Hilfe selbst in der Pflicht, ihre wichtige Arbeit möglichst transparent zu gestalten. 

Die Situation der Hilfesuchenden ist ungeheuer schwierig, so Norika Creuzmann. Die Angst vor der Krankheit, die immer noch allgegenwärtige soziale Ächtung der Betroffenen und fehlende medizinische Behandlungsmöglichkeiten im Kreis Paderborn sind kaum zu ertragen. Dass es gar nicht erst so weit kommen muss, dazu leistet die Aids-Hilfe ebenfalls einen wichtigen Beitrag: „Auch die Präventionsarbeit hat nach wie vor eine ungeheuer große Bedeutung“, stellt sie klar. Um die Infektionskrankheit effektiv bekämpfen zu können, müssen alle Beteiligten zusammenstehen: Der Kreis als Gesundheitsbehörde, das Land als Finanzierungspartner und vor allen Dingen die Helfer und die Betroffenen vor Ort.