DRK Paderborn verletzt eigene Ideale – GewerkschaftsGRÜN kritisiert Intervention in Betriebsratswahl

Bild Fahrzeug Rettungsdienst

Stellen wir uns vor, es werden Rettungssanitäter alarmiert und auf der Rettungswache sind gerade Mitarbeitende wegen gewerkschaftlicher Betätigung abgemahnt oder gekündigt worden. GewerkschaftsGRÜN kritisiert den Kreisverband des Roten Kreuzes, weil der DRK-Vorstand diese Situation bewusst herbeigeführt hat.

Bekanntlich hatte das DRK die notwendig gewordenen Betriebsratswahlen zuerst mit einer einstweiligen Verfügung untersagen wollen und vor dem Arbeitsgericht Paderborn zunächst Recht erhalten, hatte dann aber nicht die eingereichte Revision beim Landesarbeitsgericht abgewartet. Am Wahltag wurden Betriebsräten und Wahlvorständen Hausverbote ausgesprochen. Im Vorfeld der Betriebsratswahl erhielt bereits ein Mitglied des Wahlvorstandes eine Kündigung ohne Beteiligung des Betriebsrates oder Arbeitsgerichtes und schied aus dem Betrieb aus. Ein ehemaliger Betriebsrat erhielt eine Abmahnung, da er sich betriebsintern kritisch über die Vorgänge äußerte. Weitere Kündigungen sind angekündigt.

„Für uns verstößt dieses Vorgehen fundamental gegen die humanitäre Werte des Roten Kreuzes. Gewerkschaftliche Betätigung, gerade auch Betriebsratswahlen, sind ein legitimes und notwendiges Mittel der innerbetrieblichen Mitbestimmung. Uns entsetzt der Umgang mit langjährigen Mitarbeitern“, kritisiert Markus Rieger, Sprecher von GewerkschaftsGRÜN Paderborn.

Insgesamt stellt sich für die Grünen die Frage, mit welchem Selbstverständnis Vorstand und Geschäftsführung die Arbeit des DRK organisieren, die neben dem Betrieb der Rettungswachen in Bad Lippspringe und Delbrück in einer gGmbH Pflegedienstleitungen anbietet. „Es macht den fatalen Eindruck, dass Kosteneffizienz das Handeln bestimmt und nicht der Einsatz für Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen im Zeichen der Menschlichkeit. Der Kreis Paderborn sollte kritisch überprüfen, ob der Arbeitskonflikt Auswirkungen auf die Sicherheit der Bevölkerung hat“, ergänzt Jörg Schlüter.

GewerkschaftsGRÜN setzt auf einen neuen Anlauf, dass ein Betriebsrat beim DRK gewählt wird, um die Interessen der Mitarbeitenden besser zu schützen und den zerstörten Betriebsfrieden neu herzustellen