Gleichstellung: mit aussagekräftigen Daten Potenziale erkennen

Mann in Anschnitt und Frau im Anschnitt

CDU und Grüne im Paderborner Rat wollen die Perspektiven von Frauen und Männern bei der Haushaltsplanung künftig stärker in den Blick nehmen. Dazu soll in einem Pilotprojekt im Bereich Kultur aufgeschlüsselt werden, wem die Ausgaben am stärksten zugute kommen.

„Bei vielen politischen Entscheidungen werden die unterschiedlichen Situationen und Bedürfnisse von Frauen und Männern nicht berücksichtigt. Das soll sich zukünftig in Paderborn ändern“, kommentiert Josefin Klippstein von der grünen Ratsfraktion. Die Verwaltung soll deshalb ein Konzept für eine nach Geschlechtern differenzierte Analyse des Kulturhaushalts erarbeiten. So sollen in Zukunft Besucherzahlen von Veranstaltungen, Museen oder der Bibliothek, aber auch die Vergabe von Honorarverträgen für Künstlerinnen und Künstler einzeln erfasst werden. Basierend auf diesen Daten könne dann bewertet werden, ob die kulturellen Angebote der Stadt für Frauen und Männer, Mädchen und Jungen gleichermaßen attraktiv sind und wie sie jeweils genutzt werden.

„So besteht die Chance bestehende Angebote anzupassen und neue Angebote zu entwickeln. Aber um das feststellen zu können, brauchen wir aussagekräftige Daten“, sagt Mechthild Pleininger von der CDU als Ausschussvorsitzende.

Neben den Besucherinnen und Besuchern soll auch evaluiert werden, inwiefern Künstlerinnen und Künstler gleichberechtigt engagiert und gefördert werden. In der letzten Sitzung der Gleichstellungskommission im August 2020 wurde eine Studie des Kulturamtes vorgestellt. Die Studie zeigt, dass im Jahr 2019 vom Kulturamt Paderborn Aufträge häufiger an männliche Kunstbetreibende vergeben werden.

Nach dem Erstellen eines Konzeptes für eine geschlechterspezifischen Analyse des Bereiches Kultur sollen in den nächsten Jahren weitere Bereiche des städtischen Haushaltes folgen.