Grüne Ratsfraktion fragt nach: Beschleunigte Glasfaser-Anbindung von unterversorgten Außenbereichen

Maschine gräbt Kanal für Glasfaserkabel

Ende 2018 hat der Rat beschlossen, für die Anbindung von unterversorgten Schulen, Krankenhäusern und Haushalten an das Glasfasernetz zu sorgen. Die Grünen wollen nun wissen, was seitdem passiert ist. Neben den unterversorgten Haushalten, die in der jetzigen Lage dringend Glasfaser bräuchten, interessieren sie sich besonders für die Schulen, da hier angeblich nur kurze Strecken zu verkabeln seien. Gerade hier drängt die Zeit, da in vielen Schulen parallele Videokonferenzen aus der Schule heraus nicht möglich sind. Auch wenn wieder Präsenzunterricht stattfindet, wird dieser Anschluss benötigt, um zeitgemäßen Unterricht zu ermöglichen. Aus diesem Grund soll geklärt werden, inwieweit der Ratsbeschluss bereits umgesetzt ist und inwiefern dieser Prozess beschleunigt werden kann.

Beschlossen hatte der Rat, sich an dem kreisseitig organisierten, kreisweiten Förderantrag im „6. Call des Bundesförderungsprogrammes zur Glasfaserversorgung unterversorgter Außenbereiche“ für das Stadtgebiet Paderborn zu beteiligen. Neben unterversorgten Haushalten sollten auch 31 unterversorgte kommunale und freie Schulen zur Förderung vorgeschlagen werden, insgesamt fast 400 Adressen. In der Erörterung wurde damals ausgeführt, dass insbesondere für die Anschlüsse von Schulen und Krankenhäusern oftmals nur noch kurze Wege durch bauliche Maßnahmen überbrückt werden müssten, um eine Verbindung zum Glasfasernetz zu erhalten.

„Aktuell zeigt sich, dass wir noch einige Zeit mit verbreitetem Homeoffice und Kindern, die nicht durchgehend in die Schule gehen können, rechnen müssen. Dies erfordert eine stabile Internetverbindung. Auch nachdem die akute Corona-Pandemie vorbei sein wird, werden wir schnelle und zuverlässige Verbindungen brauchen, um zum Beispiel zeitgemäßen Unterricht zu ermöglichen und Teilhabe sicherzustellen. Hier ist es besonders wichtig, jetzt priorisiert alles dafür zu tun, dass möglichst bald alle Schulen einen Zugang zum Glasfasernetz haben und Möglichkeiten auszuloten, den Prozess zu beschleunigen. Schulen drängen darauf, dass eine Anbindung schon vor 2023 erfolgt“, betont die Fraktionsvorsitzende und Schulausschussvorsitzende der Grünen Petra Tebbe.

„Gerade für Schulen wird es eine enorme Herausforderung, die durch die Pandemie entstandenen und entstehenden Defizite mit den Schülerinnen und Schülern aufzuarbeiten. Auch für diesen Prozess ist eine schnelle Internetverbindung notwendig. Die Stadt hat enormes geleistet, um in der Krise schnell Endgeräte zu besorgen und zu verteilen und die Lernstatt weiterzuentwickeln. Jetzt ist es notwendig sicherzustellen, dass nicht ein kurzes fehlendes Kabel Teilhabe verhindert“, ergänzt die grüne Ratsfrau Catharina Scherhans, die auch Mitglied des Schulausschusses ist.

Neben den Schulen benötigten aber auch die identifizierten unterversorgten Haushalte dringend eine zuverlässige Internetverbindung, weil die Teilnahme am Distanzunterricht, aber auch die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, davon abhängen. Deshalb sei es wichtig, jetzt der Krise Rechnung zu tragen und den Prozess kurzfristig zu beschleunigen.