Grüne: “Wir lassen uns vom Schiet-Virus unsere Liborifreude nicht verderben.”

Bild mit Luftballons

Eben wurde im Ausschuss für Feuerwehr und Märkte über die Absage des Libori-Festes entschieden. Stattdessen gibt es Planungen für “Libori light”. Dazu die grünen Ratsmitglieder Josi Klippstein, Björn Engel und Joe Menze: “Libori zeigt, wie offen und vielfältig die Stadt tickt, wie herzlich und gastfreundlich wir Paderborner:innen in Wahrheit sind. Klar ist: Von diesem Schiet-Virus lassen wir uns unsere Liborifreude nicht verderben. Auch 2021 sind Hopfen und Malz nicht verloren.

Wer einmal über den Liboriberg im Kirmes-Stopp-and-Go flaniert ist, wer ungeduldig dürstend beim Bierbrunnen zwischen den beiden Schlangen verglichen hat, wessen Liborikrug zuerst gefüllt wird, wer auf dem Pottmarkt in einer Gruppe Schaulustiger verfolgt hat, wie Gurken oder Zwiebeln am feinsten zerhackt werden,  die und der weiß sehr genau, dass Libori dieses Jahr keinesfalls auf die herkömmliche Art gefeiert werden kann.

Die Herren von der AfD, die beantragen, Libori im ganz großen Stile zu zelebrieren, leugnen basale Corona-Wahrheiten.  Das, was sie auf dem Rathausplatz Anfang des Monats demonstriert haben, haben sie in den Rathaussaal hineingetragen:  Ignoranz angesichts der Corana-Gefahr, und einen billigen Populismus.

Eine Absage – ausgerechnet in dem Jahr, wo wir das 500. Jubiläum des Magdalenamarktes feiern wollten. Und das halbe Jahrhundert Bierbrunnen. Es ist – in der Tat – eine echt undankbare Aufgabe für das Stadtmarketing gut zu transportieren, dass Libori eben nicht ganz groß gefeiert wird. Wir Grünen finden es gut, dass die freie Presse hart nachfragt: Was ist denn jetzt mit den Liboriplanungen? Unsere Antwort kann doch nur lauten:  Wir lassen uns von diesem Schiet-Virus unsere Liborifreude nicht verderben.

Ja, es kann keinen großen Rummel in der Stadt geben. Die Schaustellerbetriebe gehen am Stock und wir Grünen können Forderungen gut nachvollziehen, die Jahrmarktaktivitäten über die neun Tage hinaus zu verlängern. Die Absage trifft auch die lokalen Gastronomen und die Kulturschaffenden ins Mark. Sehr schade auch, dass es das Diakoniedrehrad an der Abdinghofkirche und den Caritastreff – als zwei Beispiele für die soziale und familienfreundliche Seite des Liborifestes – dieses Jahr nicht gibt.

Aber freuen wir uns über die kreativen Planungen des Marktamtes, Libori in die grüne Lunge der Stadt, in das PQ, zu verlagern. Wird darauf geachtet, dass der Rasen und das Gartendenkmal nach den tollen Liboritagen wiederzuentdecken ist? Bestimmt. Auch könnten vielleicht die neuen Attraktionen wie eine Seebühne künftige Liborifeste bereichern.  

Ja, diesen unbekümmerten und bisweilen übermütigen Charakter des Volksfestes, den wir alle schätzen und lieben, den gibt es 2021 an keiner Kirmesbude, an keinem Pottmarktstand, in keinem Theaterstück.

Selbstverständlich müssen die Verantwortlichen den Überblick haben, wie viele Leute sich auf dem Fest tummeln / auf dem Plätzen sich bewegen. Aber trotzdem melden wir an dieser Stelle Zweifel an, ob das Ticket-System in der bislang bekannten Form so funktioniert. Wir sehen hier Nachsteuerungsbedarf.

Wir Grüne freuen uns außerordentlich auf ein außergewöhnliches Liborifest. Libori pur!”