Sälzer Grüne: Der Mensch muss im Mittelpunkt der Stadtplanung stehen – nicht der PKW

ein kleines Kind quetscht sich auf dem Rad an einer Mülltonne vorbei

Im Zuge der Erstellung des Mobilitätskonzeptes wurden Salzkottener Bürgerinnen und Bürger zur digitalen Mobilitätswerkstatt eingeladen. Gekommen waren gut 40 Interessierte, denen die ersten Zwischenergebnisse des Mobilitätskonzeptes präsentiert wurden. Im Anschluss daran hatten alle die Möglichkeit, ihre Ideen und Anregungen zur Verbesserung der Verkehrssituation zu präsentieren.

Aus den Haushaltsbefragungen durch die Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert ging hervor, dass der größte Teil des Verkehrs in Salzkotten Binnenverkehr, das heißt Bewegungen innerhalb der Kernstadt, sind. Die innerörtlichen Wegebeziehungen waren mit etwa 18.000 Bewegungen fast doppelt so hoch, wie der Außenverkehr, der mit gut 9.000 Bewegungen erfasst wurde. “Durch die Verlagerung eines großen Teils dieses innerörtlichen Verkehrs auf das Fahrrad oder auf Fußverkehr, können wir in kurzer Zeit und mit einem Bruchteil der Kosten, die Innenstadt stärker von PKW-Verkehr entlasten, als eine B1n. Dazu brauchen wir sichere Schulwege, eine durchgehende Radwegeführung und barrierefreie Fußwege, auf denen zwei Personen bequem nebeneinander gehen können.” zeichnet Dr. Hendrik Schlune die Vision der Sälzer Grünen für die zukünftige Infrastruktur der Sälzerstadt.

Im Anschluss an die Präsentation der bisherigen Ergebnisse der Mobilitätswerkstatt fand eine Diskussionsrunde zum Thema Fuß- und Radverkehr statt. Eine Mutter berichtete, dass ihre Tochter mit ihrem Rollstuhl Schwierigkeiten habe, aus dem östlichen Neubaugebiet die Innenstadt zu erreichen, da weder Wewelsburger Straße noch Oelweg barrierefrei seien. Verner Eltern berichteten, dass es keine sicheren Schulwege aus Enkhausen und Sundern zur Verner Grundschule gebe und die Ampel an der Hauptstraße nicht genug Sicherheit biete. Der Zustand des Oelwegs wurde mehrfach kritisiert. Anwohner der Langen Straße wiesen auf die Lärmbelästigung durch PKW-Verkehr hin.

“Statt endliche gute Voraussetzungen für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen, plant die Stadt zusätzliche Gratisstellplätze für PKW am Bahnhof und am Friedhof und sieht zu, wie die Verner Straße ohne Berücksichtigung des Radverkehrs saniert wird. Der gleiche Fehler wiederholt sich jetzt an der Wewelsburger Straße. Auch der Oelwegumbau, als wichtiger Schulweg, liegt auf Eis, obwohl die Mittel seit 10 Jahren im Haushalt berücksichtigt sind. Das ist Verkehrsplanung aus den 70er Jahren, in denen die autofreundliche Innenstadt als zukunftsweisend galt” kritisiert René Scherf die bisherige PKW-Fixierung. “Der Mensch muss im Mittelpunkt der Stadtplanung stehen und nicht der PKW”, so Scherf weiter.