Grüne machen das Radfahren sicherer: Neues Verkehrszeichen an drei Straßen im Einsatz

Eine junge Frau fährt auf einem Fahrrad eine Straße entlang.

An drei Stellen in der Stadt wurde in den letzten Tagen das neue Verkehrszeichen „Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen“ aufgestellt. Das geht zurück auf einen Beschluss des Ausschusses für Umwelt, Klima und Mobilität im April dieses Jahres auf einen Antrag der Grünen.

Darin wurde die Stadtverwaltung beauftragt, die Verwendung des neuen Verkehrszeichens zu prüfen und es ggf. aufzustellen. Dieses Schild kann ergänzend an Engstellen aufgestellt werden, an denen das Überholen von z. B. Fahrrädern wegen des fehlenden Mindestabstands von 1,5 m zumeist ohnehin nicht erlaubt ist. Es kommt an solchen Stellen jedoch oftmals trotzdem zu riskanten Überholmanövern. Daher wurde die Verwaltung beauftragt, das Schild in der Residenzstraße und in der Penzlinger Straße aufzustellen. Darüber hinaus hat die Verwaltung mit dem Beginn des Schatenwegs einen weiteren geeigneten Bereich identifiziert. In allen drei Bereichen wurden die neuen Schilder in dieser Woche installiert.

Im Umfeld der Penzlinger Straße liegen zwei große Schulen. „Zu Stoßzeiten ist die Straße oftmals so stark überlastet, dass kaum Begegnungsverkehr möglich ist. Wenn dann noch »mal eben« überholt wird, kann es schnell gefährlich werden“, erklärt Ulli Möhl, grüner Ratsherr im Ausschuss. „Eine ähnliche Situation finden wir in Schloß Neuhaus entlang der Residenzstraße und am Beginn des Schatenwegs“, ergänzt Matthias Hunstig, Sachkundiger Bürger für die Grünen im Bezirksausschuss Schloß Neuhaus. „Viele Radfahrende trauen sich wegen schlechter Erfahrungen dort nicht, auf der Straße zu fahren, und weichen gefährlicherweise auf den Gehweg aus.“

In diesen drei Straßen können nun Erfahrungen mit den neuen Schildern gesammelt werden, die erstmals im Paderborner Straßenverkehr genutzt werden. Zwar hatte der Antrag der grünen Ratsfraktion teilweise hohe Wellen im Ausschuss geschlagen. Tatsächliche Bedenken, dass der KFZ-Verkehr ausgebremst wird, bestehen aber nur am Rande, denn ein sicheres Überholen ist an diesen Stellen kaum möglich.

Mit dem Integrierten Mobilitätskonzept hat sich die Stadt Paderborn das Ziel gesetzt, den Modal Split zu Gunsten des Umweltverbundes aus ÖPNV, Fahrrad und Fußverkehr zu verändern. „Um die Verkehrswende in unserer Stadt voranzubringen ist es entscheidend, dass wir die Bedingungen für die Schwächsten im Verkehr verbessern. Das subjektive Empfinden von Sicherheit ist maßgeblich an der Entscheidung beteiligt, wie ich mich in der Stadt fortbewege“, so Möhl. „Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, ein de facto bestehendes Überholverbot durch ein solches Schild präsenter zu machen bzw. zu unterstreichen.“