Grüne Position zum Bebauungsplan „Hesse Mechatronics“ 

Gebäude und Parkplatz des Unternehmens Hesse Mechatronics mit einem Wäldchen im Hintergrund.

In der kommenden Woche soll der erste Entwurf des Bebauungsplans „Hesse Mechatronics“ im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion auf den Weg gebracht werden. Die grüne Ratsfraktion sieht derzeit keine funktionierende Alternative zur vorgeschlagenen Lösung.

„Ein Stück Natur zur Überbauung freizugeben, ist für uns keine leichte Entscheidung. Wir haben das lange diskutiert“, so der grüne Fraktionssprecher Klaus Schröder. „Letztlich sehen wir aber, dass die vorgeschlagenen Alternativen nicht funktionieren.“ Im Fokus steht vor allem ein Parkhaus, das auf dem Gelände eines kleinen Waldstücks gebaut werden soll. Vielfach war angeregt worden, Parkplätze anderswo, z. B. am Stadion oder am Ahorn Sportpark zu nutzen. Schröder: „Leider funktioniert das rechtlich nicht.“ Die Landesbauordnung schreibe vor, Parkplätze in der Nähe nachzuweisen. „Da sind die genannten Alternativen schlicht zu weit weg. Außerdem kann man einen Parkplatz nicht zweimal als Parkflächennachweis nutzen.“

Eine Chance sehen die Grünen noch in dem Parkplatz der benachbarten Firma Comprion. Dort ließe sich ein Parkhaus mit Stellplätzen für beide Firmen realisieren. „Diese Alternative sollte unbedingt weiter verfolgt werden!“, fordert Rainer Pusch, sachkundiger Bürger im Ausschuss. Wegen eines Flächentauschs seien beide Partner eh schon in Gesprächen. „Realität kann das aber nur werden, wenn beide Seiten zustimmen.“

Eine komplette Absage erteilen die Grünen Forderungen, die Erweiterung stattdessen an einem anderen Standort zu verlegen. Klaus Schröder: „Ich habe mir die Gegebenheiten bei Hesse angesehen. Man kann nicht die schweren, halbfertigen Maschinen durch die Stadt kutschieren. Mal ganz abgesehen von dem zusätzlichen LKW-Verkehr, den uns das bescheren würde. Außerdem würde ein Neubau viel graue Energie verbrauchen. Die bestehenden Gebäude sind auf eine Erweiterung ausgelegt. Die Fertigung muss an einem Standort sein.“

„Die ökologischen Untersuchungen zeigen, dass es für bedrohte Arten keine existentiellen Schäden geben wird“, so Pusch. Die fünf Vogelarten von der roten Liste, die im Wäldchen angetroffen wurden, seien nicht auf den konkreten Standort angewiesen. Zudem werde die Waldfläche an anderer Stelle mindestens eins-zu-eins ausgeglichen.

„Wir werden immer wieder vor der Entscheidung stehen, Bäume fällen zu müssen, um etwas anderes realisieren zu können“, schlägt Klaus Schröder den Bogen zu Diskussion um den Padersteinweg. „Das sind keine leichten Entscheidungen, aber am Ende hilft es nichts: Wir müssen Fall für Fall abwägen, Alternativen prüfen und dann entscheiden, was für die Stadt das beste ist.“